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Thursday, 31 May 2012 19:15

Sind Rechenzentralen die „IT-Monokulturen“ regionaler Banken? (Teil 2)

WRITTEN_BY  connormarc

Es mag mitunter auch am Wetter liegen, aber gäbe es in Bezug auf sog. "IT-Landschaften" von Banken eine ähnlich lebhafte Debatte wie die über urbanes Gärtnern, dann könnte er auch im Bankwesen eine Beschleunigung erfahren, der Wandel von eher "monokulturellen" Ansätzen hin zu mehr "Vielfalt" bzw. echter "IT-Diversität", deren Leitprinzip weniger eine Verminderung des Ausfallrisikos von Systemen als mehr die konsequente, systemische Öffnung hin zum Bank-Kunden darstellt.

 

 

Vielerorts wird heute von "Öffnung nach außen" gesprochen. Und auch das Bankwesen oder das Wesen der Bank-IT wird, wenn auch von einigen wenigen technikaffinen Menschen, auf seine Potentiale in Bezug auf "Öffnung" analysiert. Die Rede ist dann meistens von "Schnittstellen" und "API", "andocken" und/oder "integrieren".

 

Seltsam fremd und abstrakt bleiben diese Begriffe den allermeisten Menschen und es ist mehr als verständlich, dass die (gärtnerische) Gestaltung des Nahraums greifbarer ist, als die mögliche Gestaltung von zentral gesteuerter Banking-IT. Dabei verbindet beide Themen mehr als nur die Auseinandersetzung mit Begriffen wie Verteilung, Versorgung, Verbrauch und eben auch Vielfalt.

 

Dort wo sich Menschen zunehmend Gedanken über die Gestaltung und Nutzung von Brachflächen in ihrer unmittelbaren Umgebung machen wird es vielleicht nur noch ein kleiner Schritt sein, sich auf dem regionalen Wochenmarkt auch über Funktionsvielfalt im Geldverkehr zu unterhalten.

 

Denn eigentlich, so könnte man behaupten, ist jede realisierbare aber fehlende oder nicht eingesetzte Funktionalität, die eine vielfältige (Geld)Mittelverteilung anregt bzw. begünstigt ein kleiner Skandal.

 

"Community Funding" könnte hier ein Begriff darstellen, an dem entlang sich die gedankliche Verknüpfung von beobachtbaren Regionalisierungstgendenzen, fortschreitenden Zentralisierungsprozessen der IT im Bankwesen sowie deren "Öffnung nach außen" durch entsprechende Schnittstellen oder auch Subsysteme vollziehen könnte.

 

Anders gesagt: Wer das Dorf, die Gemeinde, die Stadt in der er lebt schätzt und, idealerweise gemeinsam mit anderen Menschen, zu deren Entwicklung beitragen möchte, kommt schon beim Spaziergang nur schwer an denjenigen Institutionen vorbei, die zukünftig mittels deren Ressourcen Menschen dazu anregen könnte, sich verstärkt bürgerschaftlich zu engagieren:

 

"Ein Gang durch meine eigene- recht geordnete und wohlhabende Gemeinde – zeigt mir beinahe täglich auf, dass es Bedarf für Community Funding Plattformen gibt, die gerade auch von regionalen Banken und Sparkassen betrieben werden könnten oder an welchen sie sich beteiligen könnten."

 

"Community Funding", "(genossenschaftliches) Crowdfunding", "Mikrospenden" sind nur wenige Begriffe, Ansätze oder bereits praktizierte Modelle, mit denen sich Banken, und insbesondere regionale Banken, zukünftig auseinandersetzen könnten und, meiner Meinung nach, sollten.

 

Denn, und das zeigt die zunehmende Akzeptanz der "Mittelaufbringung durch Viele", es handelt sich nicht lediglich um einen kurzzeitigen Trend sondern vielmehr um den Ausdruck einer erweiterten, zunehmend manifestierten Bedürfnisstruktur, die auch auf dem Wunsch nach Teilhabe basiert.

 

"Sind Lösungen die von den Kunden gemocht werden nicht auch im Sinne der Banken?"

 

fragt Andre M. Bajorat und Lothar Lochmaier stellt, in einem ähnlichen Zusammenhang, gar eine mögliche Win-win-Situation in Aussicht:

 

"Könnte nicht auch die Bank davon profitieren, wenn sie Crowdfunding als produktiven Bestandteil der eigenen Produktphilosophie ansähe?"

 

Neben vielen Weiteren werden auch diese Fragen zu klären sein, bevor überhaupt nur daran zu denken ist, dass sich (regionale) Banken und mit Ihnen die IT verstärkt gegenüber den Kunden öffnen und dann, statt von "IT-Monokulturen", von einer echten "IT-Diversität" gesprochen werden kann.

 

 

Zum Weiterlesen:

Sind Rechenzentralen die „IT-Monokulturen“ regionaler Banken? (Teil 1)

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